Gegen den Trend: Franchise-Index steigt
Die Stimmung in der deutschen Franchisewirtschaft steigt wieder. Der Franchise Klima Index (FKI) ist im 1. Halbjahr 2023 um 7 Prozentpunkte auf 133% geklettert. Lag er im 1. Halbjahr 2022 bei 131%, sank er zum Jahresende spürbar auf 126% ab. Die aktuelle Geschäftslage wird damit bei den im Deutschen Franchiseverband organisierten Unternehmen deutlich positiver als noch vor 6 Monaten bewertet.
Bei dem Blick nach vorn sind dennoch Unsicherheiten spürbar und es wird eine leichte Eintrübung der Geschäftslage erwartet. Mit dem großen Schrecken eines erneuten Tiefstwertes wird aber nicht gerechnet. Zeigte sich die Stimmungslage in den befragten Franchisesystemen aus der Retrospektive vor der Coronakrise ausgesprochen positiv (Stimmung ist hervorragend: 15%, Stimmung ist gut: 64%), so bleiben diese Werte aktuell mit 8% (hervorragend) und 42% (gut) hinter ihnen zurück, geben aber in der global erneut krisenbelasteten Situation eine stabile Stimmungslage wieder. Nur 5% der Unternehmen gaben an, schlechter Stimmung zu sein. Weder zum Feiern noch zum Trauern war es 45% der
Unternehmen zumute, sie waren eher neutraler Stimmung.
„Vielmehr erleben wir in unserem Wirtschaftszweig, ähnlich wie in der Pandemie auch, eine eher positive Dynamik."
Jan Schmelzle
Geschäftsführer des Deutschen Franchiseverbandes
„Das Geschäftsklima und die damit greifbar gemachte Stimmungslage innerhalb der Franchisewirtschaft zeigt eine Akzeptanz der aktuell herausfordernden Wirtschaftslage, die in den Franchisesystemen sehr ernst genommen wird. In die allerorts spürbare Beklommenheit der Gesamtwirtschaft mag die Franchiseszene aber nicht so recht einstimmen“, stellt Jan Schmelzle, Geschäftsführer Deutscher Franchiseverband, fest. „Vielmehr erleben wir in unserem Wirtschaftszweig, ähnlich wie in der Pandemie auch, eine eher positive Dynamik und die Bereitschaft, sich mit dem Gegebenem auseinanderzusetzen und individuelle Systemlösungen zu entwickeln – selbst wenn die Folgen des Ukrainekrieges die Franchisesysteme teils enorm belasten.“
Wie die Auswirkungen von den Unternehmen wahrgenommen werden, wurde in der aktuellen Erhebung rund um den Franchise Klima Index ebenfalls erfragt. Demnach sehen sich lediglich 14% der im Verband organisierten Franchisesysteme nicht nachhaltig von den wirtschaftlichen Folgen betroffen. Die große Mehrheit wird aktuell durch steigende Energiekosten (73%), steigende Rohstoffpreise (59%) sowie ein verändertes Verbraucherverhalten (57%) herausgefordert. „Die angespannte Wirtschaftslage ist überall wahrzunehmen, da ist auch unser Wirtschaftszweig keine Ausnahme. Erwartet wird mittel- bis langfristig aber eine Stabilisierung der Energie- und Rohstoffengpässe. Gleichzeitig rechnen die Befragten mit einem nachhaltig veränderten Verbraucherverhalten, auf das es sich verstärkt einzustellen gilt“, wertet Schmelzle die Ergebnisse. „Dass die Franchisewirtschaft mit existenziellen Veränderungen umgehen kann, das wurde in dem vergangenen Jahre deutlich bewiesen und
erneut von den befragten Unternehmen bestätigt.“