Franchise | Küche&Co nutzt als digitaler Vorreiter CGI zur Katalogerstellung
Wer eine neue Küche haben möchte, der sucht erst einmal Inspiration. Im Internet, in Magazinen rund ums Wohnen oder in Küchenkatalogen wie dem von Küche&Co. Das Hamburger Franchiseunternehmen bringt jedes Jahr einen umfangreichen Katalog heraus, der die aktuellen Küchentrends anhand eigens für den Katalog aufwendig gestalteter Küchen zeigt. In der Branche ist es bisher üblich, Küchen in einem Fotostudio aufzubauen und dann speziell für den Katalog zu fotografieren.
Die Herausforderung: Der Aufwand ist – von der Anlieferung über die Montage bis zum Abbau – sehr groß. Und die entstandenen Fotos können im Nachgang nur sehr eingeschränkt bearbeitet und geändert werden. Ginge es auch anders? Ohne Aufbau und damit nachhaltig? Und so, dass die Bilder möglichst flexibel zu bearbeiten sind und damit vielfältig nutzbar? Ist das reine Zukunftsmusik? Von wegen!
Erfolgreicher Test mit CGI
„Wir sind nun bereits das vierte Mal in Folge zum Digital Champion gekürt worden“, sagt Niels Jacobsen, Geschäftsführer von Küche&Co. „Und das kommt nicht von ungefähr: Nachdem wir bereits als erste Virtual Reality bei der Küchenplanung genutzt haben, haben wir auch unsere digitalen Beratungsservices ausgebaut. Und nun folgt der nächste Schritt: Für die Küchenbilderstellung nutzen wir jetzt fast ausschließlich CGI, unsere Küchen entstehen also komplett am Computer.”
Küche&Co setzt bereits seit dem letzten Jahr CGI (Computer Generated Imagery) für die Erstellung von Küchenbildern ein. „Im Küchenkatalog von 2022 haben wir bereits die abgebildeten Küchen von der baumann group mit CGI erstellt“, sagt André Pape, Geschäftsführer von Küche&Co. „Dabei haben wir im Vorhinein bei Kunden getestet, ob diese einen Unterschied in der Bildqualität feststellen. Da das nicht der Fall war, haben wir gemeinsam mit der baumann group entschieden, die Küchen für den Katalog mit CGI zu erstellen.“
Umsetzung durch 747 Studios
Die logische Konsequenz: Für den Katalog 2023 werden fast ausschließlich computergenierte Küchenbilder genutzt. Die Ideen stammen von Küche&Co, die Planung der Küchen übernehmen die Hersteller und diese Planungsdaten werden von 747 Studios (Hamburg) kreativ umgesetzt.
„Wir brauchen dank CGI kein Fotostudio, keinen Setbau und keine angelieferten Küchen“, erklärt Christian Rahtjen, Founder und CEO von 747 Studios. „Uns genügen gute CAD-Dateien der Küchen, leistungsstarke Computer und exzellente CGI-Artists, die dann am Computer die tollen Motive zaubern. Auch werden nach wie vor gute Raumentwürfe und gute Stylisten gebraucht, die die Küchen am Computer virtuell einrichten.“
Nachhaltig und kostensparend
Der klare Vorteil hierbei: Die Küche muss nicht haptisch produziert werden. Der Transport zum Studio sowie die Montage der Küche im Studio entfallen komplett. Meist können die Küchen nach dem Shooting nicht weiterverwendet werden, dementsprechend entfällt auch eine Entsorgung der Küchen. Aus Nachhaltigkeitssicht sind das natürlich sehr relevante Punkte.
„Nachhaltigkeit im Sinne der Materialaufwendungen steht für uns Küchenproduzenten in keinem Verhältnis zum Foto“, erklärt Hélène Bangert, Leiterin Architektur und Design bei der baumann group (Bauformat und Burger Küchen). „Aber nicht nur hier sehen wir Vorteile, denn bei der Planung mit CGI heißt es: The sky is the limit. Am Computer lassen sich auch extravagante Architekturen und ungewöhnliche Größenordnungen frei gestalten. Im Fotostudio stößt man irgendwann an vor allem finanzielle Grenzen.“
Dass CGI nachhaltig und kostensparend ist, findet auch Christian Rahtjen: „Aber mehr noch: Jede virtuell am Computer erstellte Küche kann mit wenigen Klicks verändert werden und bleibt jederzeit verfügbar.“
Für Atmosphäre sorgen
Auch Hélène Bangert hält Küchenbilder aus CGI für nachhaltiger, da diese auch nach Produktumstellungen verändert und entsprechend weiter genutzt werden können. Doch sie sieht auch Nachteile: „Atmosphäre ist bei Küchenbildern das A und O, aber auch das Schwierigste. Am Anfang sehen die Bilder häufig zu glatt und damit unecht aus“, erklärt sie. „Da muss man auch einmal eine ,dreckige‘, alte Textur verwenden oder ein Rauschen ins Bild setzen.“ Zusätzlich muss bedacht werden, dass der CGI-Artist kein Küchenplaner ist und entsprechend geschult werden muss.
Gezielter Einsatz von Technik
Schwierig umzusetzen bleiben aktuell noch Küchen mit Personen oder Bewegtbild. Auch Details, wie beispielsweise die Inneneinrichtung in Schränken, sind zwar technisch möglich, allerdings werden hier der Aufwand und damit auch die Kosten höher. „Wenn man sich aber von vorneherein entscheidet, wofür man welche Technik einsetzt und weiß, wann man an welche Grenzen gerät, ist es eine gute Mischung“, weiß André Pape.
Für den nächsten Katalog werden nicht nur die Küchen von der baumann group (Bauformat und Burger Küchen) mit CGI erstellt, sondern auch zusätzlich die Küchen von nobilia und Häcker. So profitiert vor allem die Umwelt, denn Küchenshootings und -bilder werden auf diese Weise nachhaltiger.
„Wir hoffen, dass wir hiermit mehr Küchenherstellern und auch entsprechenden Software-Providern neue Lösungen aufzeigen können, die Ressourcen schonen”, betont Niels Jacobsen. „Und so bleiben wir auch weiterhin am Puls der digitalen Zeit und unserer Rolle als digitalem Vorreiter treu.“