Franchisewirtschaft wächst immer weniger durch Unternehmensgründer

17.12.2014

Die Ergebnisse einer vom Deutschen Franchise-Verband (DFV) durchgeführten Onlinebefragung liegen vor. Danach wuchs die deutsche Franchisewirtschaft in 2014 hauptsächlich mit bestehenden Franchisepartnern und externen Unternehmern. 500 Personen aus Mitgliedsunternehmen des DFV nahmen im November und Dezember an der Umfrage teil.

47 Prozent der Befragten gaben an, 2014 ihre Expansionsziele erreicht zu haben – sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Betrachtet man jedoch die Personengruppen, mit denen Franchisesysteme 2014 hauptsächlich expandiert haben, so wird deutlich, dass es sich hierbei um bestehende externe Unternehmer, die sich einem Franchisesystem anschließen, sowie um bereits bestehende Franchisenehmer (Multi-Unit-Franchising) handelt.

Im Rahmen des Multi-Unit-Franchisings können bestehende Franchisepartner in der Regel zwischen drei und zehn weitere Betrieben eröffnen. Unternehmensgründer machen bei der Expansion zwar mit 43 Prozent immer noch den größten Anteil aus, haben jedoch im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozentpunkte verloren.

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Schwäche der Gründungsdynamik hat Gründe

Die Ursachen für den Rückgang des Wachstums mit Unternehmensgründern, erklärt der DFV zum Thema, liegen in einem starken Arbeitsmarkt und einer daraus resultierenden Schwäche der Gründungsdynamik. Dieser Trend wird dadurch gestärkt, dass z. B. auch die Gründung aus der Arbeitslosigkeit seit Jahren gehemmt wird. Ab dem 1. Januar 2012 fiel der Gründungszuschuss als Pflichtleistung weg, ab dem 1. Januar 2014 das „Gründercoaching Deutschland für Existenzgründer aus der Arbeitslosigkeit“ durch die Arbeitsagenturen vor Ort. „Die dafür eingetretenen Leistungen sind weniger umfangreich und bieten keine privilegierte Förderung für Arbeitslose“, wertet Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des DFV.

Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in der Zielgruppe wider, die für Franchisesysteme interessant ist. Für 48 Prozent der Befragten sind bei der Ansprache potenzieller Franchisenehmer angestellte Fach- und Führungskräfte die beliebteste Zielgruppe, gefolgt von bestehenden Unternehmern mit 34 Prozent. Gründer aus der Arbeitslosigkeit befinden sich auf Rang drei und kommen im Vorjahresvergleich mit neun Prozent auf drei Prozentpunkte weniger.

Fremdkapital zur Finanzierung

Schaut man sich an, wie sich Franchisenehmer 2014 finanziert haben, wird klar, dass im Vergleich zum Jahr 2013 weniger Franchisenehmer auf eine Mischfinanzierung aus Fremd- und Eigenkapital setzen. Die Eigenkapitalfinanzierung ist von 18 Prozent auf 22 Prozent gestiegen. Der Gründungszuschuss macht 15 Prozent bei der Finanzierung aus. Dies zeigt, dass der Gründungszuschuss zur Finanzierung von Gründern aus der Arbeitslosigkeit nach wie vor wichtig ist.

Bei über 60 Prozent der Finanzierungen von Franchisenehmern ist Fremdkapital beteiligt. Private Geldgeber haben jedoch im Vergleich zum letzten Jahr von fünf auf 16 Prozentpunkte erheblich zugenommen. Alternative Finanzierungsformen, wie z.B. durch Crowdfunding oder Venture-Capital, sind noch zu einem sehr geringen Anteil vertreten.

Lesen Sie hier mehr zu den Resultaten der Umfrage

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