Franchise | Engel & Völkers legt Marktbericht zu Wohnimmobilien vor: Preisdynamik nimmt weiter zu

Im aktuellen „Wohnimmobilien Marktbericht Deutschland“ analysiert Engel & Völkers die Markt- und Preisentwicklung an 71 ausgewählten Standorten sowie das Transaktionsvolumen aus dem Jahr 2020. Der Markt für Wohnimmobilien in Deutschland zeigt sich von den Auswirkungen der Pandemie unbeeindruckt und ist nach wie vor von einem deutlichen Nachfrageüberhang und einem gleichzeitig äußerst limitierten Objektangebot geprägt.

So sind die Angebotspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser im 1. Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 12,9 Prozent gestiegen. Mit einem Plus von 15,1 Prozent weist das Segment der Eigentumswohnungen das stärkste Wachstum auf. Hier lag der durchschnittliche Angebotspreis bundesweit im 1. Halbjahr 2021 bei 3.784 Euro pro Quadratmeter.

Neubautätigkeit deckt Bedarf nicht

„Die starke Wohnraumnachfrage in den vergangenen Jahren ist auf das Bevölkerungswachstum und den nach wie vor anhaltenden Zuzug in die Metropolregionen sowie in mittelgroße Städte zurückführen. Die erhöhte Neubautätigkeit konnte den zusätzlichen Immobilienbedarf nicht decken, daher erwarten wir auch für die zweite Jahreshälfte einen weiteren Preisanstieg bei Kauf- und Mietobjekten“, prognostiziert Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG. „Angesichts der volatilen Aktienmärkte, dem Mangel an Anlagealternativen, dem niedrigen Zinsniveau sowie der steigenden Inflationsrate werden Käufer weiterhin bevorzugt in krisenresistente Immobilien investieren.“

Im Zeitraum von 2016 bis 2021 stiegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen um 62,4 Prozent. Diese Wertentwicklung bestätigt auch die Attraktivität von Wohnimmobilien in Deutschland als Kapitalanlage.

Wohneigentum sehr begehrt

Im Segment der Eigentumswohnungen kam es in allen 71 untersuchten Städten zu einem flächendeckenden Preisanstieg. Dabei wird das Preisniveau von den deutschen Metropolen angeführt. In den Top-7-Städten sind die Angebotspreise im Schnitt um 13,7 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete hier Düsseldorf den stärksten Preisanstieg (+18,8 Prozent), gefolgt von Hamburg (+17,4 Prozent) sowie Köln (+16,1 Prozent).

Mit durchschnittlich 9.429 Euro pro Quadratmeter im 1. Halbjahr 2021 führt nach wie vor die bayerische Landeshauptstadt München das Ranking aller betrachteten Standorte an, gefolgt von Frankfurt mit 6.532 Euro pro Quadratmeter und Hamburg mit 6.256 Euro pro Quadratmeter. In allen 71 Städten haben sich die Preise seit 2016 deutlich nach oben entwickelt. In der Hansestadt Lübeck haben sich die Angebotspreise in den letzten fünf Jahren sogar verdoppelt (+100 Prozent).

Preisanstiege in kleineren Städten

Im Marktsegment der Ein- und Zweifamilienhäuser zählt München mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 1,21 Millionen Euro zu den teuersten Städten, gefolgt von der Kreisstadt Bad Homburg mit 1,17 Millionen Euro sowie Konstanz mit 820.000 Euro.

Die stärksten prozentualen Preisanstiege im Segment der Häuser gab es vor allem in Nordrhein-Westfalen. In Gelsenkirchen, Solingen, Recklinghausen, Bonn und Wuppertal kam es bei den Angebotspreisen in 2021 zu einem Preisanstieg von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr.

„Seit Corona ist die Wohnqualität hierzulande noch stärker in den Fokus gerückt. Vielen Menschen ist bewusst geworden, wie wichtig ein schönes und sicheres Zuhause ist. Die ohnehin schon hohe Immobiliennachfrage ist nicht nur in den deutschen Innenstädten, sondern auch in den Vororten noch einmal deutlich gestiegen. Umlandregionen der großen Städte bieten häufig eine gute Infrastruktur, kurze Wege, eine hohe Wohnqualität sowie attraktive Objekte zu noch vergleichsweise günstigeren Quadratmeterpreisen“, sagt Kai Enders.

Handelsaktivität trotz Corona positiv

Seit Beginn der Pandemie im März 2020 ist die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern stark gestiegen. Die Transaktionszahlen bei Häusern und Wohnungen erreichten 2020 ein neues Rekordniveau, so wurden im vergangenen Jahr insgesamt 163,3 Milliarden Euro umgesetzt (+9,6 Prozent zu 2019) und rund 598.000 Objekte verkauft.

Im Umsatzranking für Ein- und Zweifamilienhäuser verteidigt Hamburg mit einem Transaktionsvolumen von 2,21 Milliarden Euro erneut die Spitzenposition, gefolgt von München mit 1,79 Milliarden Euro und Berlin mit 1,66 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich ist das Transaktionsvolumen in diesem Segment um 12,5 Prozent gestiegen und erreicht damit einen neuen Rekordwert von 83,8 Milliarden Euro.

Auf dem Markt der Eigentumswohnungen führt die Bundeshauptstadt Berlin mit einem Transaktionsvolumen von 6,21 Milliarden Euro wiederholt das Umsatzranking an. München belegt mit 5,71 Milliarden Euro den zweiten Platz vor Hamburg mit 3,20 Milliarden Euro. Insgesamt ist das Transaktionsvolumen im Vergleich zu 2019 um 6,7 Prozent auf 79,5 Milliarden Euro gestiegen.

Immobilien nahe Metropolregionen beliebt

Bedingt durch die Corona-Pandemie kam es in letzter Zeit bei vielen Wohnbauprojekten zu Verzögerungen und erhöhten Baukosten. Nach wie vor kann die aktuelle Bautätigkeit den erforderlichen Wohnbedarf in vielen Städten nicht decken. Somit geht Engel & Völkers auch in den nächsten Jahren von einem weiteren Nachfrageüberhang sowie steigenden Preisen für Immobilien aus. Das höchste Preiswachstum wird für das derzeit besonders gefragte Metropolenumland erwartet.

„Diese Standorte sind vor allem bei Familien und Berufstätigen mit flexiblen Arbeitsmodellen sehr begehrt. Durch die Möglichkeit vermehrt von zu Hause aus zu arbeiten, erweitert sich der Suchradius von Käufern, sodass sich immer mehr Menschen auch für Häuser und Eigentumswohnungen in den Umlandregionen interessieren. Das Preisniveau ist hier im Vergleich zu den Großstädten eher moderat und bietet viel Entwicklungspotenzial”, prognostiziert Kai Enders.

Doch auch Wohnungen und Häuser in den Metropolen bleiben aufgrund der hohen Lebensqualität und der hervorragenden Infrastruktur nach wie vor bei Käufern und Investoren hoch attraktiv. Hier sind Ausstattungsmerkmale wie ein zusätzliches Arbeitszimmer als Home-Office, ein Balkon oder ein Garten besonders wichtig.