Franchise | Apollo-Frühjahrsumfrage zeigt: Deutsche sind Sonnenbrillen-Muffel

Rund ein Viertel der Deutschen sind Sonnenbrillen-Muffel. 26 Prozent der Brillenträger und 23 Prozent der Nicht-Brillenträger hierzulande besitzen keinen Sonnenschutz für die Augen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag der Optikerkette Apollo.

Dabei sind getönte Gläser weit mehr als nur ein stylishes „IT-Piece“: Wenn UV-Strahlung ungehindert ins Auge dringt, sind Augenschädigungen wie Entzündungen oder Augensonnenbrand („Schneeblindheit“) keine Seltenheit. Wiederholt starker Augensonnenbrand kann im schlimmsten Fall die Entstehung von Krebs begünstigen.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.047 Personen zwischen dem 12.04.2019 und 15.04.2019 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18. Jahren.

„Subjektives Gefühl ist eine Fehleinschätzung“

Der Besitz einer Sonnenbrille ist eine Sache, die andere – wichtigere – ist, ob man sie auch wirklich trägt. Denn ob Brillenträger oder nicht, die Umfrage zeigt: beide Gruppen gehen tendenziell zu leichtfertig mit Sonnenlicht um. Die Brillenträger sogar noch etwas mehr. Die größte Gruppe von ihnen, 32 Prozent, greift nur dann zur Sonnenbrille, wenn die Sonne stark blendet. Die Nicht-Brillenträger setzen sie mehrheitlich schon etwas früher auf – 30 Prozent bei wolkenlosem Himmel.

Warum verzichtet rund ein Viertel der Deutschen ganz auf Sonnenschutz für die Augen? Auch dazu gaben die Teilnehmer der Umfrage Auskunft. Als Gründe wurden etwa genannt: „Ich trage generell keine Sonnenbrille“ (36 Prozent) oder „Ich brauche keine Sonnenbrille, da ich mich nie geblendet fühle“ (23 Prozent).

„Dieses subjektive Gefühl ist objektiv eine Fehleinschätzung“, erklärt Julia Kempe, Augenoptikerin und Sonnenbrillenexpertin bei Apollo. „Das Auge hat zwar einen eingebauten Schutzmechanismus, aber ab einer gewissen Dosis Sonnenlicht sind unsere Augen auf fremde Hilfe in Form einer Sonnenbrille angewiesen. Übrigens ist diese vor allem morgens und abends notwendig, denn dann steht die Sonne tief und blendet die Augen direkt.“

Guter Sonnenschutz muss nicht teuer sein

Grelles Sonnenlicht im Übermaß kann zu Entzündungen der Bindehaut oder sogar der Hornhaut führen. Ist die äußere Hornhautschicht zerstört, liegen die darunter befindlichen Nervenenden frei. Häufige Symptome dieser schmerzhaften und umgangssprachlich „Schneeblindheit“ genannten Augenschädigung können tränende, juckende und gerötete Augen sein. Um Spätfolgen an den Augen vorzubeugen ist daher ein guter Schutz enorm wichtig, übrigens auch für Kinder.

Einen schnelleren Griff zur Sonnenbrille bei Brillenträgern könnte eine verglaste Sonnenbrille ermöglichen. 40 Prozent der Brillenträger, die eine Sonnenbrille tragen, besitzen noch keine Sonnenbrille in ihrer Sehstärke. Als häufigsten Grund dafür nennen die Befragten den Preis: 34 Prozent sagen, es sei ihnen „zu teuer“. 14 Prozent sehen eine Alternative darin, im Sommer Kontaktlinsen in Kombination mit einer herkömmlichen Sonnenbrille zu tragen, und elf Prozent geben an, keine Sonnenbrille zu finden, die ihnen gefällt oder passt.

Dabei muss ein guter Sonnenschutz nicht teuer sein: „Günstig und qualitativ hochwertig schließen sich keinesfalls aus“, sagt Expertin Julia Kempe. Einstiegsmodelle mit geschliffenen Gläsern in Sehstärke sind bei Apollo bereits ab 20 Euro erhältlich. Hochwertige Gläser sind für Sonnenbrillen ein absolutes Muss. So könnten Verzerrungen, Kopfschmerzen, Schwindel oder der sprichwörtliche „Knick in der Optik“ vermieden werden, so Kempe.

UV-Schutz ist das Kriterium

„Wichtiger als der Preis sind andere Faktoren, die man unbedingt beachten sollte. In erster Linie ist das ein 100-prozentiger UV-Schutz,“ erläutert Julia Kempe. Grundsätzlich müssen Sonnenbrillengläser für den Straßenverkehr zugelassen sein.

„Neben polarisierenden Gläser zur Kontraststeigerung sowie einer Rückflächenentspiegelung, sollten Sonnenbrillen für Autofahrer auf die individuellen Bedürfnisse des Autofahrers angepasst sein.“ sagt die Expertin. 21 Prozent der Brillenträger und 20 Prozent der Nicht-Brillenträger gaben in der Umfrage an, eine Sonnenbrille bevorzugt beim Autofahren zu tragen.

Brillenträger vertrauen dem Optiker

Schutz gegen UV-Strahlung – das ist auch das Hauptargument für den Kauf einer Sonnenbrille. 56 Prozent der Brillenträger und 60 Prozent der Nicht-Brillenträger nannten ihn. Auf den nachrangigen Plätzen: der Preis (54 Prozent Brillenträger, 49 Prozent Nicht- Brillenträger), Optik/Aussehen (52 Prozent) und die Qualität. Mit 45 Prozent in beiden Gruppen landete sie erst auf Platz 4.

Dem Optiker vertrauen dabei vor allem die Brillenträger. 68 Prozent kaufen am liebsten im Fachgeschäft eine neue Sonnenbrille. Bei den Nicht-Brillenträgern sind es lediglich 38 Prozent. Sie greifen gerne auch mal im Drogeriemarkt (26 Prozent) oder im Internet (25 Prozent) zu. Dort kaufen nur 14 Prozent der Brillenträger.

Spontankäufe sind selten

Dass Sonnenbrillen für die Mehrheit (noch) nicht als wechselndes „IT-Piece“ gelten, auch das zeigt die Umfrage: Ein Großteil der Befragten kauft dann eine neue, wenn die alte kaputtgegangen ist (46 Prozent der Brillenträger, 45 Prozent der Nicht-Brillenträger). Ansonsten liegt der Turnus bei etwa zwei Jahren (25 Prozent und 18 Prozent). Zu Spontankäufen in Sachen Sonnenbrille lassen sich nur 13 Prozent der Brillenträger und 17 Prozent der Nicht-Brillenträgern hinreißen.

Der Trend scheint aber laut Umfrage zumindest bei Nicht-Brillenträgern zum Besitz mehrerer Modelle zu gehen: 64 Prozent haben zwei oder mehr Sonnenbrillen, wohingegen die Mehrheit der Brillenträger (54 Prozent) lediglich eine Sonnenbrille ihr Eigen nennt. 60 Prozent von ihnen besitzen mindestens ein Modell mit Sehstärke.